Alinghi geht bei Act 4 in Führung – Pech für spanische Novizen

Am ersten Tag von Act 4 in Barcelona hat sich das Schweizer Team Alinghi an die Spitze des Feldes gesetzt. Viel Pech hatte dagegen das lokale Wildcard-Team FNOB Impulse, das seinen ersten Sieg in einer Wettfahrt praktisch auf der Ziellinie verlor.

21.07.2017

Am ersten Tag von Act 4 in Barcelona hat sich das Schweizer Team Alinghi an die Spitze des Feldes gesetzt. Viel Pech hatte dagegen das lokale Wildcard-Team FNOB Impulse, das seinen ersten Sieg in einer Wettfahrt praktisch auf der Ziellinie verlor.

Das junge spanische Team, das von dem 23 Jahre alten Jordi Xammar angeführt wird, sah schon wie der sichere Sieger aus, als das Desaster seinen Lauf nahm und sein GC32-Katamaran an einer Boje hängen blieb.

Ein Aufstöhnen ging durch die Zuschauermenge, als Xammar und seine Crew, die gerade erst vom Red Bull Youth America’s Cup zurückgekehrt waren, versuchten, ihr Boot freizubekommen.

Als die Verfolger immer näher kamen, gelang es den Spaniern schließlich doch, sich zu befreien. Ihr Vorsprung war zu diesem Zeitpunkt allersings bereits zusammengeschmolzen.

An der letzten Wendemarke lieferte sich Xammars Crew ein Duell mit Chris Steeles NZ Extreme Sailing Team, aus dem die Spanier als Gewinner hervorgingen. Der Sieg schien nun zum Greifen nahe.

Dann aber wendete sich das Schicksal gegen Xammar: Die Extreme Sailing Series Schiedsrichter, die das Geschehen auf dem Wasser verfolgten, bestraften die Spanier mit einem Penalty, weil diese die Kiwis behindert hatten.

Xammar und seine Mannschaft mussten zwei Straf-Halsen fahren und mussten zusehen, wie sechs Teams an ihnen vorbeizogen und über die Ziellinie segelten.

So wurde die Wettfahrt zu einer bitteren Lehrstunde für die jungen Spanier, die nur Siebte wurden. Andererseits zeigten die jungen Segler im Kampf gegen die erfahrenen Rivalen, viel Potenzial sie besitzen.

„Wir haben in dem Rennen, das wir hätten gewinnen können, einen großen Fehler gemacht“, räumte Xammas ein, der zu den großen spanischen Segeltalenten gehört. „Das war wirklich ein Anfängerfehler, aber ich denke, wir können ganz zufrieden sein, dass wir hier am ersten Tag so nah an einem Sieg dran waren.

Wir waren ganz glücklich, denn wir sind gut gestartet und sind auf den Am-Wind-Kursen stark gesegelt. Jetzt freuen wir uns auf morgen. Es ist einfach großartig, bei der Extreme Sailing Series dabei zu sein.“

Alinghi stellte dagegen einmal mehr seine Dominanz unter Beweis. Drei Siege sowie ein zweiter und ein dritter Platz in insgesamt sechs Rennen unterstrichen die gute Form der Schweizer. Die Mannschaft überzeugte mit starken Starts und eroberte vor dem vorletzten Renntag die Spitzenposition in der Gesamtwertung.

Auf den zweiten Platz segelte am Freitag Chris Steeles NZ Extreme Sailing Team, das mit zwei ersten Plätzen in den beiden letzten Rennen des Tages ebenfalls einen sehr starken Eindruck hinterließ.

Das österreichische Red Bull Sailing Team erwischte einen tollen Start, gewann gleich die erste Wettfahrt und ließ drei weitere Plätz auf dem Podium folgen. Die Mannschaft wurde allerdings auch zweimal letzter. In einem Rennen blieb das Team zunächst an einer Marke und dann am Boot der Rennleitung hängen.

„Abgesehen von diesen zwei Rennen, war das heute eigentlich ein guter Tag für uns“, sagte der Skipper und Doppelolympiasieger Roman Hagara später. „Wir waren einmal letzter und in einem weiteren Rennen blieben wir an einer Bahnmarke hängen. Das war mein Fehler. Wir hingen an der Bahnmarke fest und wurden von Platz eins nach hinten durchgereicht – das war bitter. Wir schlagen uns auf der Bahn eigentlich recht gut. Die hohen Wellen bei wenig Wind sind unangenehm, aber eigentlich läuft es. Wir haben ein paar Fehler gemacht, aber nun freuen wir uns auf morgen.“

Land Rover BAR Academy wurden am Freitag Fünfte, zwei Punkte vor SAP Extreme Sailing Team, dem Gewinner von Act 4. Die Dänen hatten viel Pech, als das Rennen, in dem sie in Führung lagen, wegen zu wenig Wind abgebrochen wurde.

Mitch Booth, der in Barcelona lebt, liegt mit seinem Team Extreme auf Rang sieben, gefolgt von Xammars FNOB Impulse auf Platz acht. Beide Teams werden versuchen, sich an den verbleibenden zwei Renntagen weiter nach vorne zu arbeiten.

Die Flying Phantoms profitierten am Freitag vom besseren Wind früher am Tag und beeindruckten die Zuschauer mit viel Foiling-Action.

Die Flying Phantoms setzen ihre Wettfahrten am Samstag um 10 Uhr Ortszeit fort. Die Stadionrennen der GC32 beginnen um 15 Uhr.

Fans, die nicht in Barcelona vor Ort sein können, können die Rennen von 15 bis 18 Uhr live auf der Facebook-Seite und dem Youtube-Kanal der Extreme Sailing Series verfolgen.

Extreme Sailing Series™ Act 4, Barcelona, Zwischenstand nach Tag 2, 6 Rennen (21.07.17)
Rang / Team / Punkte
1. Alinghi (SUI) Arnaud Psarofaghis, Nicolas Charbonnier, Timothé Lapauw, Nils Frei, Yves Detrey 64 Punkte.
2. NZ Extreme Sailing Team (NZL) Chris Steele, Graeme Sutherland, Harry Hull, Mike Bullot, Josh Salthouse 58 Punkte.
3. Oman Air (OMA) Phil Robertson, Pete Greenhalgh, James Wierzbowski, Ed Smyth, Nasser Al Mashari 56 Punkte.
4. Red Bull Sailing Team (AUT) Roman Hagara, Hans Peter Steinacher, Stewart Dodson, Adam Piggott, Will Tiller 53 Punkte.
5. Land Rover BAR Academy (GBR) Rob Bunce, Chris Taylor, Oli Greber, Sam Batten, Adam Kay 53 Punkte.
6. SAP Extreme Sailing Team (DEN) Rasmus Køstner, Adam Minoprio, Mads Emil Stephensen, Pierluigi de Felice, Richard Mason 51 Punkte.
7. Team Extreme (ESP) Mitch Booth, Alberto Torné, Jordi Sánchez, Jordi Booth, Tom Buggy 37 Punkte.
8. FNOB Impulse (ESP) Jordi Xammar, Joan Cardona, Luis Bugallo, Kevin Cabrera, Florian Trittel 36 Punkte.

Flying Phantom Series Barcelona, Zwischenstand nach Tag 2, 3 Rennen (21.07.17)
1. Red Bull Sailing Team (AUT): Thomas Zajac (AUT) / Antoine Joubert (FRA) 58 Punkte.
2. Solidaires en Peloton (FRA): Thibaut Vauchel-Camus (FRA) / Tom Laperche (FRA) 55 Punkte.
3. Cup Legend (FRA): Tim Mourniac (FRA) / Pierre-Yves Durand (FRA) 55 Punkte.
4. Culture Foil (FRA): Eric Peron (FRA) / Théo Constance (FRA) 49 Punkte.
5. UON (POR): Jose Caldeira (POR) / Helder Basilio (POR) 46 Punkte.
6. Lupe Tortilla (USA): John Tomko (USA) / Jonathan Atwood (USA) 44 Punkte.
7. Oman Sail (OMA): Thomas Normand (FRA) / Ahmed Al Hasani (OMA) 43 Punkte.
8. EVO Visian ICL (GER): Raphael Neuhann (GER) / Elias Neuhann (GER) 40 Punkte.
9. Masterlan (CZE): David Krizek (CZE) / Milan Harmacek (CZE) 38 Punkte.
10. Back to Basics (FRA): Bruno Marais (FRA) / Max Billaux (FRA) 33 Punkte.
11. Flying Frogs (FRA): Gwénolé Gahinet (FRA) / Arnaud Vasseur (FRA) 32 Punkte.
12. Red Bill II (FRA): Dominique Pichon (FRA) / David Mirabel (FRA) 29 Punkte.