SAP Extreme Sailing Team gewinnt vor Madeira

Das SAP Extreme Sailing Team hat am Sonntag Act 3 der Extreme Sailing Series™ vor Madeira gewonnen. Der Gesamtsieg der Dänen stand nach einem äußerst spannenden Wettbewerb erst nach dem letzten Rennen fest.

02.07.2017

Das SAP Extreme Sailing Team hat am Sonntag Act 3 der Extreme Sailing Series™ vor Madeira gewonnen. Der Gesamtsieg der Dänen stand nach einem äußerst spannenden Wettbewerb erst nach dem letzten Rennen fest.

Alinghi schob sich mit einer starken kämpferischen Leistung am Sonntag noch an Oman Air auf Platz zwei vor, schaffte es allerdings nicht, das SAP Extreme Sailing Team von der Spitze zu verdrängen.

„Es war heute extrem stressig. Der Wind drehte viel stärker als an den vorigen Tagen“, sagte Adam Minoprio, der Steuermann des siegreichen SAP Extreme Sailing Team. „In einer Situation lagen wir an der ersten Bahnmarke auf dem letzten Platz, konnten uns dann aber noch auf den ersten Rang vorarbeiten. Im letzten Rennen lief es dann genau andersrum. Das war sehr nervenaufreibend für uns, aber natürlich auch für alle anderen. Ich bin sehr glücklich, dass wir den Sieg geholt haben.“

Für die Dänen war es sogar ein doppelter Sieg, denn sie gewannen auch die Zhik Speed Machine Trophy für das schnellste Team auf dem Wasser. Laut SAP insights erreichten sie auf der Bucht von Funchal 24,5 Knoten.

Alinghi hatte den Tag auf Platz drei liegend begonnen, dann aber eine Serie guter Ergebnisse hingelegt, darunter zwei erste und zwei zweite Plätze. In der letzten Wettfahrt, in der doppelte Punkte vergeben wurden, schafften die Schweizer es dann aber nicht, ausreichend viele Boote zwischen sich und die Dänen zu bringen, um diesen die Gesamtführung noch abzujagen.

„Wir sind Zweite im Gesamtklassement geworden, also war das heute ein guter Tag für uns“, sagte der Co-Skipper und Steuermann Arnaud Psarofaghis anschließend. „Wir haben uns einen tollen Kampf mit dem SAP Extreme Sailing Team geliefert und haben die Dänen im letzten Rennen fast noch geschlagen. Insgesamt waren sie aber stärker als wir, und so freuen wir uns auch über den zweiten Platz. In Barcelona wird es ein neues Rennen und ein neues Kapitel geben. Wir freuen uns darauf“, ergänzte Psarofaghis, dessen gemeinsam Mannschaft gemeinsam mit den anderen Teams schon in weniger als drei Wochen bei Act 4 in Barcelona antreten wird.

Obwohl die Dänen nun bereits zwei Acts gewonnen haben, liegen sie in der Saisonwertung weiter hinter Alinghi, auch wenn die Schweizer nur einen Act für sich entscheiden konnten.

Oman Air war mit guten Aussichten auf den Sieg in den letzten Tag gestartet. Skipper Phil Robertson und seine Crew hatten dann aber mit Schwierigkeiten zu kämpfen und segelten nur dreimal aufs Podest. „Das SAP Extreme Sailing Team, Alinghi und wir waren auf Augenhöhe und haben uns einen ordentlichen Schlagabtausch geliefert“, sagte Oman Airs Großsegeltrimmer Pete Greenhalgh, „Manchmal versuchst du, jemanden auszubremsen, und bremst am Ende vor allem dich selber aus. Das ist uns heute leider ein paar Mal passiert. Wir wollten das Event natürlich gewinnen, und so ist der dritte Platz natürlich eine Enttäuschung. Wir waren einfach nicht gut genug. Wir haben vorne mitgemischt. Darüber freuen wir uns. Ich denke, wir haben uns weiter verbessert, aber es gibt auch noch viel zu tun“, sagte Greenhalgh weiter.

Das Red Bull Sailing Team zeigte sich am Sonntag gut erholt von seiner dramatischen Kenterung am Vortag und konnte zwei Rennen gewinnen, darunter das letzte mit der doppelten Punktezahl. „Das war eine Achterbahn der Gefühle“, sagte der Skipper des Red Bull Sailing Team, Roman Hagara. Seine Shore-Crew hatte den Katamaran gerade noch rechtzeitig für die Rennen des Sonntags präparieren können.

„Wir sind gestern gekentert, als das Ruderblatt abfiel. Wir hatten deshalb heute vor dem ersten Start nur wenig Segelzeit. Letztendlich lief es dann aber gut. Wir konnten zwei Wettfahrten gewinnen, darunter die letzte. Das war ein guter Schlussspurt“, sagte Hagara weiter.

Das unter österreichischer Flagge segelnde Syndikat konnte sich damit noch am NZ Extreme Sailing Team auf Rang vier vorbeischieben.

Die Neuseeländer hatten am Sonntag Schwierigkeiten, an die guten Leistungen der ersten Tage anzuknüpfen, und landete schließlich auf Rang fünf. „Wir haben eine intensive Auseinandersetzung mit dem Red Bull Sailing Team“, sagte der Co-Skipper des NZ Extreme Sailing Team, Graeme Sutherland. „An ihnen sind wir dran. Die Top 3 segeln sehr konstant. Es ist schwer, sie regelmäßig zu schlagen. Aber wir wissen, dass wir das drauf haben, und unsere Zeit wird noch kommen.“

Land Rover BAR Academy überzeugte am letzten Tag mit zwei Podestplätzen. Der Abstand in der Gesamtwertung war aber schon zu groß, um noch entscheidend nach vorne zu kommen. Die Briten wurden schließlich Sechste, mit 19 Punkten Vorsprung vor dem mit einer Wildcard startenden Team Extreme.

In der Flying Phantom Series siegte das Red Bull Sailing Team, das von Beginn an klar in Führung lag. Jason Saunders und Thomas Zajac hatten bei Olympia 2016 in Rio die Plätze vier und drei in der Nacra-Klasse belegt. Auf die Plätze zwei und drei segelten vor Madeira Franzosen. Culture Foil lag 36 Punkte hinter den Siegern, ZEPHIR by Idrewa weitere 13 Zähler zurück.

Die aus zwölf Booten bestehende internationale Flying Phantoms Flotte schloss sich der Extreme Sailing Series vor Madeira erstmals an. Der großen Menschenmenge, die bei freiem Eintritt ins Race Village strömte, boten sie erstklassige Foiling-Action.

Das Event war noch in einer weiteren Hinsicht ein Meilenstein für die Extreme Sailing Series. Von der Organisation Sailors for the Sea wurde sie im Rahmen des Clean Regattas Programm für ihre vielfältigen Anstrengungen, die ökologischen Auswirkungen des Events zu minimieren, mit einem Zertifikat in Gold ausgezeichnet. Das NZ Extreme Sailing Team wurde als „Green Team“ ausgezeichnet.

Act 4 der Extreme Sailing Series findet vom 20. bis 23. Juli in Barcelona statt. Mehr Informationen über das Event und die erhältlichen VIP-Angebote auf der offiziellen Event-Website.

Extreme Sailing Series™ Act 3, Madeira, Gesamtwertung nach Tag vier, 21 Rennen (02.07.17)
Rang / Team / Punkte
1. SAP Extreme Sailing Team (DEN) Rasmus Køstner, Adam Minoprio, Mads Emil Stephensen, Pierluigi de Felice, Nicolas Heintz 228 Punkte.
2. Alinghi (SUI) Arnaud Psarofaghis, Nicolas Charbonnier, Timothé Lapauw, Nils Frei, Yves Detrey 225 Punkte.
3. Oman Air (OMA) Phil Robertson, Pete Greenhalgh, James Wierzbowski, Ed Smyth, Nasser Al Mashari 220 Punkte.
4. Red Bull Sailing Team (AUT) Roman Hagara, Stewart Dodson, Shane Diviney, Sam Meech, Will Tiller 199 Punkte.
5. NZ Extreme Sailing Team (NZL) Chris Steele, Graeme Sutherland, Harry Hull, Sam Meech, Josh Salthouse 195 Punkte.
6. Land Rover BAR Academy (GBR) Rob Bunce, Owen Bowerman, Oli Greber, Will Alloway, Matt Brushwood 169 Punkte.
7. Team Extreme (POR) Mariana Lobato, Olivia Mackay, Owen Siese, Peter Dill, Micah Wilkinson, Francesca Clapcich 150 Punkte.

Extreme Sailing Series™ 2017 Saisonwertung
Rang / Team / Punkte
1. Alinghi (SUI) 34 Punkte.
2. SAP Extreme Sailing Team (DEN) 33 Punkte.
3. Oman Air (OMA) 30 Punkte.
4. Red Bull Sailing Team (AUT) 26 Punkte.
5. Land Rover BAR Academy (GBR) 25 Punkte.
6. NZ Extreme Sailing Team (NZL) 23 Punkte.

Flying Phantom Series Madeira, Gesamtwertung nach 18 Rennen
Rang/Team/Punkte
1. Red Bull Sailing Team (AUT) 365 Punkte
2. Culture Foil (FRA) 329 Punkte
3. ZEPHIR by Idrewa (FRA) 316 Punkte
4. Cup Legend (FRA) 312 Punkte
5- Lupe Tortilla (USA) 296 Punkte
6. Oman Sail (OMA) 276 Punkte
7. Solidaires en Peloton (FRA) 267 Punkte
8. EVO Visian ICL (GER) 241 Punkte
9. UON (POR) 234 Punkte
10. Back to Basics (FRA) 227 Punkte
11. Masterlan (CZE) 225 Punkte
12. Red Bill II (FRA) 182 Punkte