Alinghi gewinnt dritten Act in Folge - Red Bull Sailing Team stößt Oman Air vom Podest

Dem Red Bull Sailing Team ist am Sonntag eine der größten Überraschungen der 2016 Extreme Sailing Series™ gelungen. Im äußerst spannenden Finale von Act 7 schafften es die Österreicher, den Führenden in der Saisonwertung Oman Air noch vom Podest zu verdrängen. Das extrem erfahrene Team, das bereit seine siebte Saison in der Extreme Sailing Series bestreitet, jagte dem unter omanischer Flagge segelnden Rivalen in der letzten von 23 Wettfahrten in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon den dritten Rang ab.

09.10.2016

Dem Red Bull Sailing Team ist am Sonntag eine der größten Überraschungen der 2016 Extreme Sailing Series™ gelungen. Im äußerst spannenden Finale von Act 7 schafften es die Österreicher, den Führenden in der Saisonwertung Oman Air noch vom Podest zu verdrängen. Das extrem erfahrene Team, das bereit seine siebte Saison in der Extreme Sailing Series bestreitet, jagte dem unter omanischer Flagge segelnden Rivalen in der letzten von 23 Wettfahrten in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon den dritten Rang ab.

Das Red Bull Sailing Team, das von Doppelolympiasieger Roman Hagara angeführt wird, blieb Oman Air in Lissabon vier Tage lang dicht auf den Fersen. Vor dem Finalrennen, bei dem die doppelte Punktezahl zu holen war, lagen die Österreicher nur drei Punkte zurück. Dann gelang ihnen in letzter Minute der große Coup: Mit 15 Sekunden Vorsprung gingen sie als erste über die Ziellinie. Da Oman Air gleichzeitig von Alinghi bedrängt wurde und auf einem völlig untypischen achten Platz ins Ziel kam, zogen die Österreicher in der Gesamtwertung von Act 7 noch an Oman Air vorbei – für Morgan Larsons Mannschaft war dies das erste Event des Jahres ohne Top-3-Platzierung.

Vor dem Saisonfinale in Sydney liegt Oman Air nun in der Gesamtwertung nur noch zwei Punkte vor Alinghi. Das Red Bull Sailing Team liegt weitere vier Punkte dahinter. Damit deutet alles auf einen äußerst spannenden Saisonabschluss in Australien hin.

„Uns war vor dem letzten Rennen klar, dass es zwischen uns und Oman Air eng werden würde. Wir haben auch damit gerechnet, dass Alinghi Oman Air unter Druck setzen würde“, sagte Hagara: „Wir haben dann unseren besten Start des gesamten Events hingelegt, und danach lief es einfach. Das war für uns ein perfektes Rennen.“

Morgan Larson war die Enttäuschung anschließend anzusehen. Der Oman Air Skipper versprach aber, dass sein Team beim Saisonfinale der 2016 Extreme Sailing Series im Dezember wieder zu alter Form zurückfinden werde. „Lissabon ist eine großartige Ausrichtungsstätte. Das war ein tolles Event. Wir müssen Alinghi Respekt zollen: die waren richtig heiß und haben bewiesen, dass sie zurzeit auf diesen Booten das stärkste Team sind“, sagte Larson: „Wir haben viel Arbeit vor uns, aber wir werden zurückkommen.“

Der souveräne Spitzenreiter von Act 7 war Alinghi – die Schweizer gewannen den dritten Act in Folge, Das französische Wildcard-Team NORAUTO mit seinem neuseeländischen Skipper Adam Minoprio segelte souverän auf Rang zwei. Alinghi-Steuermann Arnaud Psarofaghis sagte anschließend, dass seine Mannschaft nun mit großer Zuversicht nach Sydney reisen werde, um dort dem bislang führenden Team Oman Air den Titel noch zu entreißen.

„Wir haben heute ein paar Fehler gemacht, unsere Leistung war aber trotzdem noch sehr solide. Die Mannschaft war großartig, und ich freue mich wirklich sehr, dass wir noch einen Act gewinnen konnten“, sagte er. „Uns war klar, dass wir Oman Air im letzten Rennen blocken mussten. Wir haben Morgan aggressiv angegriffen und konnten ihn am Start tatsächlich ausbremsen. Ich glaube, dass wir nun auch in Sydney gewinnen können. Unser Motto dort wird ‚alles oder nichts’ lauten und wir werden wirklich puschen, um dort zu gewinnen. Jetzt werden wir uns erst einmal ein paar Wochen ausruhen, um dann stärker als je zurückzukommen.“

Viele Zuschauer fanden sich in Lissabons Doca Pedroucos ein, um das Debüt der Stadt als Austragungsort der Extreme Sailing Series vor der eindrucksvollen Kulisse mit dem Torre de Belém und der Brücke des 25. April mit einigen der begeisterndsten Rennen des Jahres mitzuerleben. Am stürmischen vorletzten Tag erreichten die superschnellen GC32 Geschwindigkeiten von mehr als 35 Knoten.

Viel Drma gab es am letzten Tag, als Thalassa Magenta Racing mit der ersten reinen Frauencrew in der Geschichte der Series an Bord mit SAP Extreme Sailing Team zusammenstieß. Die Dänen mussten ihr Boot anschließend aus dem Wasser nehmen und verpassten vier der sechs Rennen des Tages. Thalassa Magenta Racing mit der neuseeländischen Olympionikin Sharon Ferris-Choat wurden zwar nur neunte. Zwei Podestplätze während des Events zeigten aber das Potenzial des Teams auf.

Sail Portugal – Visit Madeira schaffte es nach einer Kollision am Vortag mit dem US-Wildcard-Team Vega Racing, sein Boot über Nacht zu reparieren und konnte am letzten Tag wieder an den Start gehen. Die Heimmannschaft kam schließlich auf Platz acht, hinter Land Rover BAR Academy auf Rang sechs und Vega Racing auf Platz sieben.

Der achte und letze Act der Extreme Sailing Series findet vom 8. bis 10. Dezember in Sydney statt.

Extreme Sailing Series™ Act 7, Lissabon Gesamtwertung nach vier Tagen, 23 Rennen (09.10.16)

Rang / Team / Punkte

1. Alinghi (SUI) Arnaud Psarofaghis, Nicolas Charbonnier, Timothé Lapauw, Nils Frei, Yves Detrey 252.

2. NORAUTO (FRA) Adam Minoprio, Thibault Julien, Thierry Douillard, Matthieu Vandame, Nicolas Heintz 242 Punkte.

3. Red Bull Sailing Team (AUT) Roman Hagara, Hans Peter Steinacher, Stewart Dodson, Adam Piggott, Brad Farrand 223 Punkte.

4. Oman Air (OMA) Morgan Larson, Pete Greenhalgh, James Wierzbowski, Ed Smyth, Nasser Al Mashari 212 Punkte.

5. SAP Extreme Sailing Team (DEN) Jes Gram-Hansen, Rasmus Køstner, Mads Emil Stephensen, Pierluigi De Felice, Renato Conde 192 Punkte.

6. Land Rover BAR Academy (GBR) Neil Hunter, Chris Taylor, Will Alloway, Sam Batten, Rob Bunce 175 Punkte.

7. Vega Racing (USA) Brad Funk, Nick Thompson, Trevor Bund, Erick Rodriguez, Mac Agnese 155 Punkte.

8. Sail Portugal - Visit Madeira (POR) Diogo Cayolla, Frederico Mello, Nuno Barreto, Luís Brito, João Matos Rosa 153 Punkte.

9. Thalassa Magenta Racing (CAN) Sharon Ferris-Choat, Gemma Jones, Mariana Lobato, Annie Lush, Annemiek Bes, Elodie Mettraux 130 Punkte.

Extreme Sailing Series™ 2016 Gesamtwertung

Rang / Team / Punkte

1. Oman Air (OMA) 79 Punkte.

2. Alinghi (SUI) 77 Punkte.

3. Red Bull Sailing Team (AUT) 73 Punkte.

4. SAP Extreme Sailing Team (DEN) 61 Punkte.

5. Land Rover BAR Academy (GBR) 54 Punkte.

6. Sail Portugal - Visit Madeira (POR) 49 Punkte.

7. CHINA One (CHN) 29 Punkte.

8. Team Turx (TUR) 11 Punkte.