Alinghi und Red Bull Sailing Team liefern sich Duell vor Madeira

Das Extreme Sailing Series Schwergewicht Alinghi hat an Tag 2 von Act 6 vor Madeira zur Attacke auf das führende Red Bull Sailing Team geblasen. Arnaud Psarofaghis’ Schweizer Team lieferte sich mit dem von Roman Hagara angeführten österreichischen Red Bull Sailing Team einen intensiven Schlagabtausch. Beide Teams hatten es am Freitag erkennbar darauf abgesehen, auf Platz eins liegend in den vorletzten Tag von Act 6 zu gehen.

23.09.2016

Das Extreme Sailing Series Schwergewicht Alinghi hat an Tag 2 von Act 6 vor Madeira zur Attacke auf das führende Red Bull Sailing Team geblasen. Arnaud Psarofaghis’ Schweizer Team lieferte sich mit dem von Roman Hagara angeführten österreichischen Red Bull Sailing Team einen intensiven Schlagabtausch. Beide Teams hatten es am Freitag erkennbar darauf abgesehen, auf Platz eins liegend in den vorletzten Tag von Act 6 zu gehen.

Leichte und drehende Winde stellten die sieben internationalen Teams vor der Hauptstadt Madeiras, Funchal, vor zahlreichen Zuschauern auf die Probe. Der Wind erreicht nie mehr als fünf Knoten. Für die Mannschaften bedeutete dies, dass sie sich vor allem auf ihre taktischen Fähigkeiten verlassen mussten. Der Tagessieg ging an Psarofaghis, der in allen vier Rennen des Tages auf’s Treppchen segelte und am Freitag mehr Punkte sammelte als alle anderen Starter. Auf der anderen Seite versuchte das Red Bull Sailing Team, nach dem Sieg im einzigen Rennen des ersten Tages nachzulegen. Zwei weitere Siege in Einzelwettfahrten waren das Resultat seiner Anstrengungen. In den letzten beiden Rennen des Tages langte es allerdings nur zu Platz fünf.

Dies bedeutete, dass die beiden führenden Mannschaften nach Tag zwei jeweils auf 52 Punkte kamen. Vier Punkte dahinter folgte auf Platz drei Oman Air, punktgleich mit dem SAP Extreme Sailing Team. Da noch zwei Renntage bleiben und die Vorhersage mehr Wind verspricht, ist Act 6 alles andere als entschieden.

„Nach zwei Renntagen haben wir ein wirklich gutes Gefühl“, sagte Alinghi-Steuermann Psarofaghis nach den Rennen. „Wir liegen punktgleich an der Spitze, viel besser könnte es nicht sein, zumal die Bedingungen heute recht unberechenbar waren. Es gibt hier aber einige Mannschaften, die das Potenzial besitzen, zu gewinnen. Da der Rennkurs sehr anspruchsvoll ist, wird es bis zum Schluss spannend bleiben“.

Das führende Team in der Gesamtwertung, Oman Air, kam am Freitag hervorragend aus den Startblöcken und gewann gleich die erste Wettfahrt. Später hatten die Männer um Skipper Morgan allerdings Pech und kassierten wegen zweier Fehlstarts mehrere Penalties. In der zweiten Wettfahrt des Tages musste sich die Mannschaft daher mit dem ungewohnten sechsten Platz anfreunden. Im anschließenden Rennen demonstrierte das Team dann seine alte Stärke und verbesserte sich vom letzten auf den zweiten Platz. Damit war zur Halbzeit von Act 6 die Grundlage für den dritten Platz in der Gesamtwertung gelegt.

„Das war heute zweifellos ein sehr anspruchsvoller Tag. Meine Mannschaft hatte viel zu tun, um ein paar schlechte Starts von mir wieder auszubügeln“, räumte Oman Air Skipper Morgan Larson ein. „Ich bin ein paar Mal zu früh über die Startlinie gefahren. Ich hatte dabei eigentlich nicht das Gefühl, zu aggressiv zu segeln. Aber vielleicht sind wir manchmal ein wenig übermotiviert, und das führt dann zu so etwas. Als uns das zum zweiten Mal passierte, konnten wir uns glücklicherweise wieder auf den zweiten Platz zurückkämpfen. Bei leichten Winden kann so etwas passieren. Ideal ist das natürlich nicht, und wir werden uns morgen steigern müssen.“

Die Heimmannschaft Sail Portugal – Visit Madeira begeisterte die Zuschauer mit einem zweiten Platz in der letzten Wettfahrt des Tages – ihrer bislang besten Platzierung. Vor dem vorletzten Tag hat das Team damit einen Vorsprung von drei Punkten vor Land Rover BAR Academy. Zwei weitere Punkte dahinter liegt das Team Vega Racing, das dank einer Wildcard am Start ist.

Neil Hunter von Land Rover BAR Academy, der mit 21 Jahren der jüngste Skipper im Feld ist, sagte, dass sein Team sich auf den für Samstag vorhergesagten stärkeren Wind freuen würde. „Das war für uns ein Tag mit Höhe- und Tiefpunkten“, unterstrich Hunter, „der Wind war sehr leicht und super unstet – insgesamt sehr frustrierend. Wir hatten einige gute Ergebnisse, darunter einen zweiten und einen vierten Platz. Das zeigt, dass wir Potenzial besitzen, welches wir heute allerdings nie voll ausschöpfen konnten. Morgen soll es ja mehr Wind geben. Das liegt uns, also warten wir mal ab, was am Samstag passiert.“

Der dritte Tag von Act 6 beginnt am Samstag um 14 Uhr Ortszeit (15 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit). Die Fans in der ganzen Welt können die Rennen von 16.30 bis 18 Uhr MESZ live auf der offiziellen Event-Website verfolgen.

Extreme Sailing Series™ Act 6, Madeira, Zwischenstand nach Tag 2, 5 Wettfahrten (23.09.16)

Rang / Team / Punkte

1. Red Bull Sailing Team (AUT) Roman Hagara, Hans Peter Steinacher, Stewart Dodson, Adam Piggott, Brad Farrand 52 Punkte.

2. Alinghi (SUI) Arnaud Psarofaghis, Nicolas Charbonnier, Timothé Lapauw, Nils Frei, Yves Detrey 52 Punkte.

3. Oman Air (OMA) Morgan Larson, Pete Greenhalgh, James Wierzbowski, Ed Smyth, Nasser Al Mashari 48 Punkte.

4. SAP Extreme Sailing Team (DEN) Jes Gram-Hansen, Rasmus Køstner, Mads Emil Stephensen, Pierluigi De Felice, Renato Conde 48 Punkte.

5. Sail Portugal - Visit Madeira (POR) Diogo Cayolla, Frederico Melo, Nuno Barreto, Luís Brito, João Matos Rosa 41 Punkte.

6. Land Rover BAR Academy (GBR) Neil Hunter, Elliot Hanson, Will Alloway, Sam Batten, Rob Bunce 38 Punkte.

7. Vega Racing (USA) Brad Funk, Tom Buggy, Nick Thompson, Zé Costa, Mac Agnese 36 Punkte.