Spannend bis zum Ende: Team Oman Air sichert Sieg beim San Diego Act der Extreme Sailing Series™ im letzten Rennen

Spannende und sehr enge Wettfahrten haben am Sonntag die Zuschauer in Kalifornien begeistert, die auf Harbor Island die Rennen der Extreme Sailing Series verfolgten. Erst in den letzten Wettfahrten konnte das Team Oman Air dem Schweizer Konkurrenten Alinghi den Sieg endgültig entreißen.

22.10.2018

Schon in den Rennen zuvor hatte das Team aus Oman mit sehr konstanten Leistungen geglänzt. Am Ende war es die ausgefeilte Matchrace-Taktik, die den Ausschlag gab und einen fünften Act-Sieg von Alinghi in dieser Saison vereitelte.

Obwohl Alinghi alles gab, um die am ersten Tag des San Diego Acts eroberte Führung zu verteidigen, zogen die Schweizer gegen den Match Race Champion Phil Robertson und seine aus Pete Greenhalgh, Nasser Al Mashari, Stewart Dodson und James Wierzbowski bestehende Crew letztlich den Kürzeren.

Das Boot unter omanischer Flagge hatte die Schweizer von Beginn des Acts an gejagt, konnte Skipper Arnaud Psarofaghis und seine Mannschaft aber vor dem großen Finale nicht endgültig stellen.

So wartete am Ende ein großartiger Zweikampf auf die Zuschauer. In Rennen 20 – dem fünften des Tages – orientierten sich beide Boot am jeweiligen Gegner und drängten sich gegenseitig vom besten Kurs ab. Am Luvfass gelang Alinghi ein so genannter Dial-Up, wodurch Oman Air zunächst nicht in den frischen Wind abfallen konnte.

Schließlich gelang es Oman Air aber doch, sich freizusegeln und, dicht gefolgt von Alinghi, nach vorne zu arbeiten. Auf dem Weg ins Ziel blockierten sich die Rivalen ein weiteres Mal gegenseitig, sodass das britische Team INEOS Rebels von dieser taktischen Variante profitieren und vorbeiziehen konnte. Oman Air folgte auf Platz zwei und lag damit vor dem letzten Rennen, bei dem es die doppelte Punktezahl zu holen gab, nur drei Zähler vor Alinghi.

So wurde es im Finalrennen noch einmal richtig spannend. Zunächst ging Alinghi in Führung, dicht gefolgt von Oman Air und dem dänischen SAP Extreme Sailing Team. Robertson wusste zu diesem Zeitpunkt, dass ein dritter Platz in diesem Rennen den Gesamtsieg bei diesem Act kosten würde.

Nach einer weiteren, durch Matchrace-Taktik bestimmten Runde – diesmal gegen die Dänen – fuhr das omanische Boot als zweites über die Ziellinie und sicherte sich damit den ersten Erfolg bei einem Act in diesem Jahr – und den ersten Sieg seit Hamburg im August 2017.

„Wir sind total glücklich“, sagte der bestens gelaunte Skipper Robertson anschließend. „Hierauf haben wir lange gewartet. Wir haben ziemlich hart dafür gearbeitet, und es ist toll, jetzt die Ernte einzufahren und hier zu gewinnen. Toll, endlich mal vor Alinghi zu sein!“

Alinghis Co-Skipper und Steuermann Arnaud Psarofaghis, der natürlich über das Ende seiner Siegesserie enttäuscht war, gratulierte als fairer Verlierer dem Team aus Oman zu dessen Erfolg in San Diego.

„Das war heute ein harter Tag auf dem Wasser, aber Oman hat verdient gewonnen“, sagte er. „Wir sind in San Diego nicht so gut gesegelt, aber man muss auch nicht jeden Act einer Saison gewinnen. Die Jungs auf Alinghi haben heute einen richtig guten Job gemacht und Platz zwei festgehalten. Das wird uns beim Saisonfinale im mexikanischen Los Cabos gegen das SAP Extreme Sailing Team helfen.“

In der Gesamtwertung liegen die Schweizer vor dem letzten Act der Saison noch vorn.

Das SAP Extreme Sailing Team verpasste zwar den Sieg in San Diego, konnte aber die Zhik Speed Machine Trophy für das schnellste Team auf dem Wasser gewinnen, wie die Datenanalyse durch den weltweiten Softwaregiganten und technischen Partner der Series, SAP, ergab.

Für die Heimmannschaft Element Spark Compass bot der Act in San Diego eine gute Gelegenheit, sich zu beweisen. Das Team war zuvor kaum gemeinsam auf einer GC32 gesegelt, hielt aber gut mit und schaffte als beste Platzierung sogar einen zweiten Platz in einer Einzelwettfahrt an Tag zwei.

Das war ein unglaubliches Event“, sagte der Skipper des US-Teams, Taylor Canfield, anschließend. „Es war toll, auf unserem Heimatrevier zu segeln und die Bedingungen waren ja auch recht gut. Mit den leichten Winden hatten wir ein bisschen zu kämpfen, manchmal haben wir aber auch viel Boden gut gemacht. Wir beenden diesen Act jedenfalls mit einem großen Lächeln im Gesicht.“

Die Crews werden jetzt unmittelbar damit beginnen, sich auf den letzten Act des Jahres vorzubereiten. Das große Finale der Extreme Sailing Series in Los Cabos, das von der Element Sports Group präsentiert wird, findet vom 29. November bis 2. Dezember statt.

Die Teams an der Spitze liegen dicht beieinander – alles deutete auf ein äußerst spannendes Finale der Saison 2018 hin.

Mehr Informationen dazu auf der Website der Extreme Sailing Series.

Extreme Sailing Series™ 2018 San Diego, presented by SAP, Gesamtwertung nach Tag 4, 21 Rennen (21.10.18)

Rang / Team / Punkte

1. Oman Air (OMA) Phil Robertson, Pete Greenhalgh, James Wierzbowski, Stewart Dodson, Nasser Al Mashari: 233 Punkte

2. Alinghi (SUI) Arnaud Psarofaghis, Nicolas Charbonnier, Timothé Lapauw, Bryan Mettraux, Yves Detrey: 232 Punkte

3. SAP Extreme Sailing Team (DEN) Rasmus Køstner, Adam Minoprio, Julius Hallström, Pierluigi de Felice, Richard Mason: 226 Punkte

4. Red Bull Sailing Team (AUT) Roman Hagara, Hans Peter Steinacher, Dan Morris, Rhys Mara, Micah Wilkinson: 199 Punkte

5. INEOS Rebels UK (GBR) Will Alloway, Leigh McMillan, Oli Greber, Adam Kay, Mark Spearman: 190 Punkte

6. Element Spark Compass (USA) Taylor Canfield, Sam Hallowell, John Wallace, Matt Noble, Mateo Vargas: 159 Punkte

7. Team México (MEX) Erik Brockmann, Tom Buggy, Alex Higby, Tom Phipps, Danel Belausteguigoitia Fierro: 147 Punkte

Extreme Sailing Series™ 2018 Saisonwertung

Rang / Team / Punkte

1. Alinghi (SUI) 68 Punkte

2. SAP Extreme Sailing Team (DEN) 65 Punkte

3. Oman Air (OMA) 63 Punkte

4. INEOS Rebels UK (GBR) 54 Punkte

5. Red Bull Sailing Team (AUT) 50 Punkte

6. Team México (MEX) 42 Punkte